Die Wanderausstellung thematisiert die Fanszene des DDR-Fußballs, die Reisen von DDR-Fans zu internationalen Begegnungen in das osteuropäische Ausland sowie ihr Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der SED-Diktatur. Die Ausstellung „Tor für Europa“ nähert sich den historischen Ereignissen und Zusammenhängen aus einer alltagshistorischen Perspektive. Sie lässt die Akteure der DDR-Fanszene in Zeitzeugen-Interviews zu Wort kommen und stellt vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Folgen persönliche Geschichten und Einzelschicksale dar.
Gezeigt werden überwiegend bisher unbekannte Dokumente und Fotos. Da den Fans bei internationalen Spielen in den europäischen Wettbewerben der Weg in die Stadien oftmals erschwert wurde und ihnen Reisen ins westliche Ausland völlig verwehrt blieben, wandten sie sich nach Osten und besuchten ihre Mannschaften in den osteuropäischen Nachbarstaaten wie Polen, der CSSR oder Rumänien. Von großer Anziehungskraft waren dabei die Auftritte der bundesdeutschen Profi-Teams und der DFB-Auswahl. Die Fußball-Fans in der DDR rissen auf ihren Fahrten nach Osteuropa den Eisernen Vorhang nicht herunter und stürzten auch nicht die Berliner Mauer. Doch der unbändige Wunsch, den Sport in Europa unbehindert – ohne Grenzen – selbst erleben zu dürfen, war ein Motiv, die SED-Diktatur zu überwinden. Auf diese Weise hatten sie ihren Anteil auf dem Weg zu einem freien Europa – und sorgten ihre Reisen zu internationalen Begegnungen für ein „Tor für Europa“.
Die Präsentation der Ausstellung des Europäischen Vereins für Ost|West-Annäherung e. V. erfolgt in Kooperation zwischen AWO-Sozialdienst/Fanprojekt Rostock und der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern.