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Die Novemberrevolution 1918

Bereits im Oktober 1918 schien die Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg unausweichlich. Währenddessen herrschte im Reich große wirtschaftliche Not, die Wirtschaft, einschließlich der Landwirtschaft lag am Boden, die Bevölkerung hungerte und es fehlte am Nötigsten.

Meuterei in Kiel
Am 29. Oktober 1918 wurden in Wilhelmshafen und Kiel Vorbereitungen zum Auslaufen der Hochseeflotte getroffen. Im Angesicht dieser „Todesfahrt“ verweigerten die Matrosen den Befehl. Auch die Verhaftungen der vermeintlichen Anführer der Meuterei beruhigten die Lage nicht, im Gegenteil, die Unruhe verbreitete sich. In Kiel fanden Versammlungen und Demonstrationen der Matrosen statt. Die Stimmung griff über auf andere Schiffe und Landeinheiten, Teile der Arbeiter solidarisierten sich mit den Matrosen. Am 3. November wurde eine Demonstration von Matrosen durch eine Militärpatrouille gestoppt und beschossen, sieben Demonstrationsteilnehmer erschossen. Spontan bildeten die Aufständischen den ersten Soldatenrat. Während mit dem Marine-Gouverneur verhandelt wurde, stellten Soldaten- und Arbeitervertreter einen Forderungskatalog von 14 Punkten auf, der von vielen aufständischen Garnisonen übernommen wurde. Neben zahlreichen Verbesserungen für die Matrosen wurde die vollständige Rede- und Pressefreiheit gefordert.

Ausbreitung des Aufstands
Noch am selben Tag begannen Gruppen von Matrosen, den Aufstand von Kiel aus in andere Hafenstädte zu tragen, so auch nach Rostock, Wismar und andere Küstenorte Mecklenburgs und schließlich auch Schwerin. Drei Tage später brach auch in Mecklenburg, wie in zahlreichen anderen deutschen Ländern, die Revolution aus. Es fanden Streiks, Kundgebungen und Demonstrationen statt. Am 7. November erreichte die Rebellion das Binnenland, Städte wie Braunschweig und Hannover, am 10. November hatten sich Arbeiter- und Soldatenräte in allen größeren Städten des Reiches gebildet. In München war ein zweites Zentrum der Revolution entstanden. Die Ziele waren überall die gleichen, die schnelle Beendigung des Krieges und die Beseitigung der politischen Ordnung, die diesen Krieg zu verantworten hatte. Im Verlauf der des Aufstandes verlagerte sich die Initiative zunehmend von den Soldaten auf die Arbeiterschaft, die seit jeher gut organisiert und politisch aktiv war. Neben dem Rat der Volksbeauftragten auf Reichsebene waren flächendeckend lokale Räte aktiv. In den Ländern bildeten sich provisorische Regierungen, die die Monarchien in den Einzelstaaten ablösten.

In Mecklenburg und Pommern
Der Kieler Aufstand erfasste am 6./7.11. Mecklenburg und am 9./10.11. die preußischen Provinz Pommern. Aus dem Schweriner Arbeiter- und Soldatenrat entwickelte sich bis Ende November der Zentrale Arbeiter- und Soldatenrat für beide Mecklenburg und forderte die Vereinigung zu einer Republik. Großherzog Friedrich Franz IV berief unter dem Druck der Bevölkerung die Regierungen in Schwerin und Neustrelitz ab und verzichtete für sich und seine Familie auf den Thron. Am 18.12.1918 fand in Mecklenburg-Strelitz die Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung des neuen Freistaates statt. Mecklenburg-Schwerin folgte am 26.1.1919. In Pommern blieb die Verwaltung von den Ereignissen weitgehend unberührt. Beamtenabsetzungen beschränkten sich auf einzelne Landräte und Bürgermeister.

 

Kontakt

Landeszentrale für politische Bildung
Mecklenburg-Vorpommern

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