In Fünfeichen befand sich während des Zweiten Weltkriegs ein Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht. Rund 120.000 Soldaten und Offiziere durchliefen es von 1939 bis 1945. Während die Gefangenen der Alliierten weitgehend nach der Genfer Konvention versorgt wurden, verstarben die sowjetischen Soldaten massenhaft durch systematische Benachteiligung an Hunger, Krankheiten und der Willkür der Wächter. Nach der jüdischen Bevölkerung stellen sie die zweitgrößte Opfergruppe des Zweiten Weltkriegs dar.
Nach Kriegsende übernahm die sowjetische Besatzungsmacht den Komplex und errichtete am gleichen Ort ein Speziallager zur Internierung von NS- Systemträgern und als Sicherheitsrisiko eingestufter Personen. Die Leitung des Lagers lag beim sowjetischen Geheimdienst NKWD. Rund 15.400 Menschen wurden bis 1948 in dem Lager festgehalten. Rund ein Drittel von ihnen verstarb an den katastrophalen Haftbedingungen.
Der ehemalige Leiter des Neubrandenburger Regionalmuseums, Dr. Rolf Voß, führt über die Gedenkstätte.
Die Teilnahme an der Führung ist kostenfrei.
Anfahrt:
Die Mahn- und Gedenkstätte Fünfeichen ist innerhalb von Neubrandenburg ausgeschildert. Sie liegt in der Nähe des Fünfeichener Weges.