Brit Bellmann

Geflüchtet vertrieben entwurzelt. Kindheiten in Mecklenburg 1945 bis 1952

Schwerin 2020 | 26 Seiten | Stiftung Mecklenburg, Landeszentrale für Politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern kostenfrei

Zwischen 1945 und 1949 kamen in der Sowjetischen Besatzungszone über vier Millionen Deutsche an, die in Folge des Zweiten Weltkrieges ihre Heimat in Südost- und Osteuropa verlassen mussten. Etwa eine Million Menschen blieb in Mecklenburg und dem Teil Pommerns westlich der Oder.

Mehr als ein Drittel von ihnen waren Kinder. Was erwartete sie nach den Strapazen und den traumatisierenden Erlebnissen von Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung? Wie erlebten sie ihre Ankunft und Aufnahme? Wie gestaltete sich ihre Kindheit in der unmittelbaren Nachkriegszeit in einer für sie fremden Umgebung? Was konnte die Aufnahmegesellschaft unter dem Diktat der Neuordnung nach sowjetischem Vorbild für diese Kinder leisten?

Viele Zeitzeugen haben über ihr Schicksal berichtet. Sie haben ihren Kindern und Enkeln davon erzählt oder es aufgeschrieben. Auf der Basis solcher Berichte und neuerer Literatur gibt die Ausstellung Einblicke in Kindheiten, die von Hunger und Verlust, Mangel und schwerer Arbeit geprägt waren. Gerade in Mecklenburg, das von den Alliierten zum Hauptaufnahmeland für Vertriebene bestimmt worden war, ist die Erinnerung daran in sehr vielen Familien noch präsent. Viele heute fast unglaubliche Lebensgeschichten mussten jedoch unter sozialistischen Bedingungen verschwiegen werden.