Kleidung begegnet uns jeden Tag in verschiedensten Ausführungen, ob im Alltag oder in ganz spezifischen Situationen, wie Hochzeiten oder Sportevents. Wir identifizieren uns durch sie. In ihr stecken Codes, welche unserm Gegenüber, aber auch uns selbst wissen lassen, wer wir sind und wer wir nicht sind. Durch unendliche Gestaltungsmöglichkeiten bietet Kleidung die Möglichkeit dem eigenen Zugehörigkeitsgefühl visuell Ausdruck zu verleihen und dient als Projektionsfläche der Identität. Diesen Zusammenhang machen sich Gruppierungen aller Art, sowohl apolitisch als auch politisch, zu eigen. Auch Akteur*innen aus dem neu-nationalistischen Spektrum bedienen sich dieses Prinzips, wie zum Beispiel die immer mehr nach Osteuropa expandierende Modemarke „Thor Steinar“, welche in der rechtsextremen Szene als Erkennungsmerkmal gilt und beim Tragen ideologische Zugehörigkeit verrät. Wer trägt diese Kleidung? Wie entsteht ein Zugehörigkeitsgefühl, durch das Tragen dieser Kleidung?
Mit diesen und anderen Fragen werden sich Linda Kaljundi (Universität Tallinn) und Anna Novikov (Universität Greifswald) am 18.11.2020 befassen.