Das Buch des Schweriner Stadtarchivars Bernd Kasten zeichnet in dieser Breite erstmals die Verfolgung und Deportation der Juden in Mecklenburg zwischen 1938 und 1945 nach. In einer Einleitung eröffnet der Autor zunächst einen Überblick über die Verfolgung der Juden in Mecklenburg ab der Reichspogromnacht am vom 9. und 10. November 1938: Höhepunkte der Judenverfolgung waren die Ereignisse um die Tage des Novemberpogrome mit anschließender Verhaftung und Einlieferung jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus Mecklenburg in das Alt–Strelitzer Gefängnis und die Deportationen mecklenburgischer Juden nach Theresienstadt und Auschwitz während der Jahre 1942 bis 1944.
Zentrum des Buches sind die 40 Ortskapitel und das Kapitel zum Zuchthaus Bützow–Dreibergen, in denen die Einzelschicksale der rund 150 jüdischen Bürger in Mecklenburg benannt werden, von denen nur sechs bei Kriegsende noch am Leben waren.
„Auch in Mecklenburg wurden 1938 Synagogen niedergebrannt und noch im kleinsten Winkel des Landes Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft entrechtet und verfolgt. Die Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung der Juden betraf auch in Mecklenburg Nachbarn, Mitbürger und Kollegen. Bernd Kastens Buch gibt diesen Opfern einen Namen und hilft damit, die Erinnerung an das Unrecht wach zu halten. Diese Geschehnisse auch nachfolgenden Generationen zu vermitteln, gehört zu unserer Verantwortung vor der Geschichte und muss im Interesse aller Demokraten liegen." (Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale anlässlich der Buchvorstellung am 07. November 2008)