Dorothee Freudenberg

Geschichte der jüdischen Gemeinde Stavenhagen 1750-1942.

Schwerin 2020 | 199 Seiten | Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern 10 Euro

In der Reuterstadt Stavenhagen steht eine der wenigen erhaltenen Synagogen Mecklenburg-Vorpommerns. Der Verein Alte Synagoge Stavenhagen konnte die Ruine retten und in dem Gebäude eine lebendige Stätte der Begegnung und Kultur einrichten. Dieses Buch dient der Erinnerung an die jüdische Gemeinde Stavenhagens. Ihre Geschichte begann um 1750 mit den ersten „Schutzjuden“ und fand 1942 mit der Deportation und Ermordung der letzten Stavenhagener Juden ihr schreckliches Ende. In Stavenhagen lebten Juden und Christen lange Zeit friedlich zusammen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts war die jüdische Gemeinde Stavenhagens eine der bedeutendsten im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, und einige jüdische Kaufmannsfamilien trugen erheblich zum Wohlstand der Stadt bei. Die Gemeinde beteiligte sich aktiv an den Reformen des jüdischen Gottesdienstes, und ihre Mitglieder verbanden damit die Hoffnung auf die politische und rechtliche Gleichstellung der Juden. Nach dem Erreichen der Freizügigkeit im Jahr 1870 verlor auch die jüdische Gemeinde Stavenhagens viele Mitglieder durch Wegzug in größere Städte. Mit der Schilderung zahlreicher Familienschicksale wird besonders an die im Nationalsozialismus gedemütigten, vertriebenen und ermordeten Stavenhagener Juden erinnert.

Über die Autorin
Dorothee Freudenberg aus Frankfurt am Main, 1952 geboren, ist promovierte Ärztin für Psychiatrie, hat familiäre Wurzeln in der jüdischen Gemeinde Stavenhagens und ist Gründungsmitglied des Vereins Alte Synagoge Stavenhagen e.V.