ZERSETZUNG. Repressionsmethode des Staatssicherheitsdienstes. Ausstellungseröffnung mit Podiumsdiskussion.

| Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern | Berlin
In den Ministergärten 3
Veranstalter: Landeszentrale für politische BildungLandesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-DiktaturLandesvertretung MV

Plötzlich gerät das Leben aus den Fugen: Es tauchen Gerüchte auf, man solle für die Stasi spitzeln, anonym zugesandte Fotos suggerieren, dass der Ehepartner untreu sei, die Kinder verhalten sich merkwürdig und abweisend, die Arbeitsstelle geht verloren, die Fahrerlaubnis wird eingezogen, in der Wohnung sind die Handtücher unerklärlicherweise Tag für Tag anders geordnet. Dass das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) hinter all dem steckt, das ahnen die wenigsten Betroffenen unmittelbar. Ebenso wenig können sie erkennen, dass diese Vorgänge Teil einer planvoll eingesetzten Repressionsstrategie sind, die im Verwaltungsdeutsch der geheimpolizeilichen Arbeit „Zersetzung“ genannt wird.

Die gleichnamige Ausstellung des Vereins Denkstätte Teehaus Trebbow e.V. zeigt auf, was sich hinter der Zersetzung verbarg, welche Ziele und Folgen sie hatte und wie Menschen konkret betroffen waren. Erstmals seit Öffnung der MfS-Akten steht diese wichtige Repressionsmethode der politischen Geheimpolizei der DDR im Fokus einer Wanderausstellung, die in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Anhand von Zeitzeugenaussagen, Dokumenten und Recherchen der Politikwissenschaftlerin Dr. Sandra Pingel-Schliemann wird auf zehn Schautafeln der skrupellose Umgang des Staatsapparates mit den persönlichen Lebensschicksalen der ins Visier geratenen tatsächlichen und vermeintlichen Oppositionellen offenbar.

Im Gespräch:
Ulrike Poppe – Zeitzeugin, Operativer Vorgang „Zirkel“
Markus Meckel – Zeitzeuge, Operativer Vorgang „Wanderer“
Anne Drescher – Landesbeauftragte für MV für die Stasi-Unterlagen
Dr. Jochen Buhrmann – Chefarzt, Klinik für Psychosomatische Medizin Schwerin
Dr. Sandra Pingel-Schliemann – Politikwissenschaftlerin und Kuratorin der Ausstellung

Musik: Stephan Krawczyk, Zeitzeuge, Liedermacher Moderation: Siv Stippekohl, Journalistin, NDR-Landesfunkhaus Schwerin

Der Eintritt ist frei.


Anmeldung und Kontakt


Zur Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich an:
poststelle(at)lv.mv-regierung.de