5. Jahreskongress zur politischen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern: "Wohin steuert Europa? Die europäische Integration als Thema der politischen Bildung".

Format: Jahreskongress
| Pommersches Landesmuseum Greifswald
Rakower Str. 9 | 17489 Greifswald
Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung

Der 5. Jahreskongress zur politischen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern fand am 16. November 2012 im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald statt. Die Konferenz, zu der 150 Teilnehmer kamen, stand unter dem Motto: „Wohin steuert Europa? Die europäische Integration als Thema der politischen Bildung“.

Nach der Eröffnung durch Direktor Jochen Schmidt sowie den Grußworten von Dr. Uwe Schröder (Direktor des Pommerschen Landesmuseums) und von Staatssekretär Sebastian Schröder (Ministerium für Bildung, Wissenschaft u. Kultur Mecklenburg-Vorpommern) wurde am Vormittag über Ursachen, Folgen und Lösungsmöglichkeiten der EURO-Finanzkrise sowie über die aktuelle Debatte um die Weiterentwicklung der Europäischen Union informiert und diskutiert.

Prof. Kathrin Johansen (Universität Rostock) informierte über die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge der aktuellen Finanzkrise. Ihrer Ansicht nach, ist die EURO-Krise nicht in erster Linie auf die teilweise hohe Überschuldung einzelner EURO-Staaten zurückzuführen, sondern vielmehr Folge der weltweiten Finanzkrise von 2007/08. Die Lösung der Probleme kann nur darin bestehen, Vertrauen und Berechenbarkeit zwischen den Finanzmärkten und der Finanz- u. Wirtschaftspolitik der EU-Staaten wieder herzustellen.

Prof. Dr. Jakob Rösel (Universität Rostock) sah in seinem sehr pointierten und unterhaltsamen Vortrag v.a. die Bundesrepublik Deutschland in der Verantwortung, die aktuellen Probleme zu lösen. Er beklagte u.a. den einseitigen öffentlichen Diskurs in Deutschland, in dem kaum die Meinungen der anderen europäischen Staaten und Öffentlichkeiten vorkommen. Nach Ansicht von Prof. Rösel wird es weder einen Zusammenbruch der EU noch die „Vereinigten Staaten von Europa“ geben. Die EU wird sich – wie in den vergangenen Jahrzehnten auch – schrittweise und pragmatisch weiter vertiefen.

Am Nachmittag fanden in den Räumen der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald einzelne Workshops statt, in denen u.a. politikdidaktische Methoden zum Thema „Europäische Integration" vorgestellt und praktisch erprobt oder Bildungsangebote und Fördermöglichkeiten zum Thema vorgestellt wurden.