Ein Jahr nach der Wiedereröffnung: Großes Interesse an der Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit in Rostock (DuG)

6000 Besucherinnen und Besucher trotz Corona-Einschränkungen

„Wir blicken auf ein aufregendes und herausforderndes erstes Jahr als Trägerin der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock zurück“, sagt Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern. Trotz coronabedingter Schließung im Winter haben seit der Wiedereröffnung am 2. Juli 2021 fast 6.000 Menschen die Gedenkstätte besucht, davon viele in Seminaren und Führungen. „Das Interesse am Haus ist nach der mehrjährigen Sanierung weiterhin sehr groß. Viele Schulklassen, interessierte Erwachsene aus der Region und Touristinnen und Touristen, aber auch Betroffene besuchen uns“, führt Dr. Steffi Brüning, Leiterin der DuG Rostock, aus.
Ministerin Bettina Martin: „Die Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte, mit politischer Verfolgung, Widerstand und Zivilcourage bleibt ein grundlegender Bestandteil unserer Erinnerungskultur. Gleichzeitig ist ein historischer Ort wie die ehemalige Stasi-U-Haft in Rostock ein Lernort für die Demokratie. Angesichts der Bedrohungen unserer Demokratie kann die Bedeutung solcher Lernorte gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich freue mich deshalb sehr über die große Resonanz und Anziehungskraft der Dokumentations- und Gedenkstätte in Rostock.“

In der heutigen Gedenkstätte waren von 1960 bis 1989 rund 4.900 Menschen aus der Region aus politischen Gründen inhaftiert. Dazu zählten Fluchtversuche über Land und Meer, Protesthandlungen wie das Sprühen von Graffiti, das Verteilen von Flugblättern und vieles mehr. Seit der Wiedereröffnung der Gedenkstätte 2021 steht die Bildungsarbeit im Vordergrund: Was bedeutete politische Verfolgung in der DDR? Wer war betroffen – und wer wirkte an Verfolgung mit? Diesen Fragen geht das Team vor Ort in Führungen und Seminaren nach. Auch regelmäßige Sonderveranstaltungen zu verschiedenen Themen finden statt. 

Die Gedenkstätte ist von Montag bis Freitag nach Anmeldung geöffnet. Außerdem starten im Juli die öffentlichen Führungen am Donnerstag um 15 Uhr erneut – die erste Führung findet am 7. Juli statt. 

Kontakt:
Dr. Steffi Brüning
dug-rostock@lpb.mv-regierung.de
01573 0285136