Studienfahrt: Danzig – einmaliges Zentrum europäischer Geschichte

Format: Studienreise
Veranstalter: Landeszentrale für politische BildungEuropäische Akademie MV

Danzig oder Gdansk – kaum eine andere Stadt  im Ostseeraum blickt auf eine derartig wechselvolle europäische Geschichte zurück, wie die heute größte Hafenstadt Polens. Bereits im Mittelalter war die Region um Danzig als Zentrum des Deutschen Ordens zentraler Ausgangspunkt für die Christianisierung der südöstlichen Teile des Ostseeraums. Mit der Hanse entwickelte sich Danzig als freie Hansestadt zu einem der wichtigsten Handelszentren in Europa. Vor allem durch das hohe Maß an Autonomie konnte sich die Stadt als freie Stadtrepublik zu einem wichtigen Zentrum der Region entwickeln, das sowohl für Deutsche als auch für Polen einen hohen Stellenwert hatte. Mit der Zweiten Polnischen Teilung viel auch Danzig an Preußen und entwickelte sich als Hauptstadt der Provinz Westpreußen zu einem der politischen Zentren des Königreiches. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Versailler Vertrag wurde Danzig freie Stadt und damit autonomer Stadtstaat. Der wichtige Hafen an der Ostsee blieb dabei für die deutschen Ostgebiete, aber auch für die neu gegründete polnische Republik von zentraler Bedeutung. Es etablierte sich ein demokratisches System, das bis zur Machtergreifung der Nazis bestand hatte.
Am 1. September 1939 – also vor genau 80 Jahren – wurde Danzig dann erneut Schauplatz der Weltgeschichte. Mit den Schüssen der SMS Schleswig-Holstein auf die sogenannte Westerplatte begann der Überfall der Wehrmacht auf Polen und damit der schlimmste Vernichtungskrieg der Geschichte. Im Zuge des Krieges und der nationalsozialistischen Besetzung kam es auch in Danzig zu Verhaftungs- und Erschießungswellen. Die polnischen und jüdischen Bevölkerungsteile wurden deportiert und ermordet. Aufgrund seiner Bedeutung als Hafenstadt wurde Danzig wiederholt zum Ziel alliierter Bombenangriffe und bis Kriegsende nahezu vollkommen zerstört. Nach der Befreiung durch die Rote Armee und polnische Truppenverbände wurde die Stadt Teil Polens. In der Folgezeit wurde die verbliebene deutsche Bevölkerung vertrieben und aus Danzig wurde Gdansk.
In den 1980er Jahren wurde Gdansk zum Zentrum des Widerstandes gegen das kommunistische Regime. Am 14. August 1980 rief hier die Gewerkschaft Solidarność  zum Streik auf der Leninwerft auf und löste damit eine Streikwelle aus, die das ganze Land erfasste und letztlich zum Anfang vom Ende der kommunistischen Diktatur in Polen und Europa werden sollte.
Heute ist Gdansk als größte Hafenstadt und sechstgrößte Metropole Polens wichtiges wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. Die Stadt, die nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde, hat sich zu einem einmaligen Zeugnis europäischer Geschichte entwickelt. Gleichzeitig ist Gdansk eine florierende und moderne Metropole, die vor allem durch ihr maritimes Erbe geprägt ist.
Mit dieser Studienreise möchten wir zusammen mit Ihnen dieses einmalige historische und kulturelle Erbe der Stadt und der gesamten Region erkunden. Wie entwickelte sich die Stadt über die Jahrhunderte zu der modernen europäischen Metropole, die Danzig heute ist? Diese Frage soll dabei im Fokus der Reise stehen. Die Teilnehmenden bekommen dabei einen Eindruck von der wechselvollen Geschichte und der einmaligen Schönheit der Stadt heute.


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