Dieser Tage gedenken wir der rassistischen Angriffe im August 1992 in Rostock-Lichtenhagen. Vom 22. bis zum 26. August grölte ein rassistischer Mob rechte, menschenfeindliche Parolen und griff Geflüchtete sowie ehemalige Vertragsarbeiterinnen aus Vietnam mit Steinen und Brandsätzen an. Tausende schauten nicht nur zu, sondern klatschten Beifall. Am 24. August wurden die Geflüchteten evakuiert und die Polizei zog sich zurück. Die Gewalttäter*innen blieben und setzten unter Beifall die Wohnungen der vietnamesischen Rostocker*innen, die im Sonnenblumenhaus lebten, in Brand.
Erinnern und Gedenken, vor allem mit Blick auf die Folgen für die Betroffenen, bleiben auch 32 Jahre nach dem Pogrom Aufgabe von Verwaltung, Politik, Bildungsinstitutionen und Zivilgesellschaft. Denn „Erinnern heißt verändern“.
Anlässlich der historischen Jahrestage laden wir am 5. September 2024 zu unserer Dialogveranstaltung „Gemeinsam erinnern. 32. Jahrestage des Pogroms in Lichtenhagen“. Gemeinsam sprechen wir über Formen des Umgangs mit Rassismus und rechter Gewalt, Erinnerungen an das Pogrom und Forderungen für die Gegenwart. Zusammen mit Eva-Maria Kröger diskutieren wir außerdem, wie lokale Prozesse der Erinnerung und Aufarbeitung drei Jahrzehnte nach dem Pogrom gestaltet werden können.