Heiko Herold , Florian Ostrop (Hrsg.):

Stier und Adler II: Mecklenburg-Strelitz und die Vereinigten Staaten von Amerika - Episoden.

Hamburg, Schwerin 2018 | 56 Seiten kostenfrei

Abgesehen vom Thema Einwanderung — sind die mecklenburgisch-amerikanischen Beziehungen bislang nicht Gegenstand historischer Forschungen gewesen. Der vorliegende Tagungsband
soll dazu beitragen, dieses Forschung zu stimulieren. Überliefert ist, dass die beiden Staaten sich im Jahre 1853 gegenseitig anerkannt haben, als die hiesige Regierung am 2. Dezember dem Vertrag zwischen Preußen und vielen anderen deutschen Staaten und den USA wegen gegenseitiger Verpflichtung zur Auslieferung flüchtiger Verbrecher beitrat. Diplomatische Beziehungen haben die beiden Staaten vor der Gründung des Norddeutschen Bundes nicht aufgenommen, und Neustrelitz war nie der Sitz eines US-Konsulats. Dennoch gab es seit dem 18. Jahrhundert vielfältige Beziehungen, die wir heute schlaglichtartig beleuchten wollen.

Aus amerikanischer Sicht gibt es übrigens bis heute eine ganz besondere Verbundenheit mit dem ehemaligen Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz: 1762 gründeten Auswanderer aus dieser Region das „Mecklenburg County". Dort ist man bis heute stolz darauf, die vermeintlich älteste Unabhängigkeitserldärung der USA hervorgebracht zu haben — die berühmte „Mecklenburg Declaration of Independence" vom 20. Mai 1775. Das County gehört heute zu North Carolina mit dem Verwaltungssitz in Charlotte, der Boomtown Amerikas, die benannt ist — wie könnte es anders sein — nach der Herzogin Charlotte von Mecklenburg-Strelitz.

(aus dem Vorwort von US Generalkonsul Richard Yoneoka)