Ulrike Puvogel, Martin Stankowsk & Stefanie Endlich et.al.

Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Bd. 1

Bonn 1996 & 1999 kostenfrei

Es ist leider nur noch der Band I der Dokumenation erhältlich. Dieser dokumentiert die Gedenkstätten in den Ländern der alten Bundesrepublik.

„Unsere Verantwortung ist es, ... nie mehr zuzulassen, daß Menschsein abhängig gemacht wird von Rasse oder Herkunft, von Überzeugung oder Glauben, von Gesundheit oder Leistungsfähigkeit. Nie mehr zuzulassen, daß unterschieden wird zwischen lebenswertem und nicht lebenswertem Leben... Es ist natürlich war, die Geschichte wiederholt sich nicht. Aber es kann neue Formen von Ausschluß und Gleichschaltung, von Selektion und Totalitarismus geben, die wir heute vielleicht noch nicht einmal ahnen. Also müssen wir wachsam bleiben. Dazu müssen wir erinnern. Nur wer sich erinnert, kann Gefahren für die Zukunft bannen. Ich bin nicht sicher, ob wir die rechten Formen des Erinnerns für die Zukunft schon gefunden haben...“ (Roman Herzog, Statt eines Geleitwortes, S. 7)

Der Band I stellt den beachtlichen Versuch dar, das Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland umfassend zu dokumentieren. Dies geschieht zum einem durch die Beschreibung von Gedenkstätten, die unmittelbar an den Orten des Geschehens errichtet wurden, ihrer Dokumentations– und Informationseinrichtungen, und zum anderen durch die Aufnahme einer Vielzahl von Mahnmalen, Gedenksteinen und Gedenktafeln und ihrer Inschriften als dezentrale Gedenkorte im Umfeld alltäglichen Lebens und als Zeichen der Allgegenwart, aber auch der Alltäglichkeit nationalsozialistischen Terrors in der unmittelbaren Nachbarschaft.

Das Buch ist ein Standard–Nachschlagewerk für eine erste Orientierung in Bezug auf die Breite und Tiefe der Erinnerungslandschaft für die Opfer des Nationalsozialismus in den westlichen Bundesländern sowohl für Lehrer, politische Bildner, Gedenkstättenmitarbeiter und sonstige Multiplikatoren politischer Bildung als auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger äußerst empfehlenswert.