Karl Wockenfuß

Die Universität Rostock im Visier der Stasi. Einblicke in Akten und Schicksale.

2 | Dannenberg 2004 | 250 Seiten | Verband Ehemaliger Rostocker Studenten (VERS) kostenfrei

Man ahnte und fürchtete es, nicht wenige erlebten es hautnah: Das MfS hatte - im Auftrag der SED - über die altehrwürdige Universität ein enggeknüpftes Netz von geheimen hauptamtlichen und "inoffiziellen" Mitarbeitern gelegt und bestimmenden Einfluß ausgeübt.

Hierüber wird der Leser durch eine Fülle von Fakten im Originalton informiert. Sie sprechen für sich. Ans Tageslicht kommen nicht nur die Strukturen und Methoden der Geheimpolizei, sondern vor allem Schicksale von Menschen, die keinen unberührt lassen.

Der VERS hatte beim BStU Berlin die Genehmigung zur Einsichtnahme in die MfS-Akten beantragt und erhalten. So konnte mit der Arbeit in der Außenstelle Waldeck der MfS-Bezirksverwaltung Rostock begonnen werden. Dort kamen uns die Mitarbeiter aufgeschlossen und sehr hilfsbereit entgegen. Wir sind ihnen zu großem Dank verpflichtet.

In den Akten waren alle Namen unkenntlich gemacht worden. Aus dieser Not suchte der Historiker eine Tugend zu machen, indem er die handelnden Personen stärker als "Typus" hervortreten läßt.

Wieder bewährte sich - wie schon bei der Veröffentlichung von "Streng vertraulich. Die Berichte über die politische Lage und Stimmung an der Universität Rostock 1955 bis 1989" - die Zusammenarbeit zweier VERS-Mitglieder. Die Biographie des einen verlief in der DDR, des anderen (nach der Flucht) in der Bundesrepublik.

(aus dem Vorwort von Hartwig Bernitt)